Im Norden der San Rafael Swell verbirgt sich ein landschaftlicher Höhepunkt Utahs, den die Einheimischen Little Grand Canyon nennen. Und obwohl die Szenerie erstaunlich an den Namensvetter in Arizona erinnert, ist es hier vergleichsweise ruhig. Das mag damit zu tun haben, dass für die Anfahrt ein gutes Stück auf unbefestigten Pisten zurückgelegt werden muss. Doch der Weg lohnt sich durchaus.
Geschaffen vom San Rafael River und den anderen Naturgewalten im Laufe von Jahrmillionen, breitet sich auch im Herzen Utahs eine Märchenlandschaft vor einem aus, die man am besten vom Wedge Overlook überblickt. Hier lohnt es sich, am Rande der Schlucht entlangzuwandern und die Aussicht aus wechselnden Perspektiven zu genießen. Die Anblicke sind einfach nur erhebend und bescheren Momente, die man für immer festhalten möchte. Auch wenn die Schlucht nicht annähernd so tief und raumgreifend ist wie der Grand Canyon, verblüfft die Ähnlichkeit. Vor allem die rötlich leuchtenden Klippen in einiger Ferne scheinen unmittelbar aus dem wahren Grand Canyon entnommen zu sein.
Und dann gibt es noch etwas zu erleben, mit dem die große Schlucht in Arizona nicht aufwarten kann. Der Little Grand Canyon lässt sich sogar bequem mit dem Auto durchqueren. Und zwar auf der – zwar unbefestigten, aber normalerweise gut befahrbaren – Buckhorn Wash Road, die die Tiefen der Gegend in etwa von Nord nach Süd passiert. Der gleichnamige Canyon Buckhorn Draw wartet mit Sehenswürdigkeiten wie einer großformatigen Felsenmalerei, Campingplätzen und Wandermöglichkeiten auf. So kann man hier durchaus Stunden verbringen. Oder gleich die ganze Nacht, wobei es schwerfällt, den Blick vom Himmelszelt zu wenden. In dieser abgelegenen Gegend leuchten die Sterne besonders hell und zahlreich.