National Historic Trails

Die amerikanische Geschichte ist eng verbunden mit Migration. Auf der Suche nach einem besseren Leben zogen Hunderttausende durch das Land und eroberten neue Gebiete. Diese Völkerwanderungen vollzogen sich über verschiedene Routen, auf denen die Reisenden ihre Spuren hinterließen. Auch die Einrichtung von Handelswegen prägte den Charakter des Landes. Diese historischen Strecken sind heute als National Historic Trails Teil des amerikanischen Kulturguts. Durch Utah führen vier dieser Routen.

California National Historic Trail

Die längste und am meisten verzweigte einstige Migrationsroute ist der California National Historic Trail. Auf seinen Teilstrecken mit einer Länge von insgesamt über 8.000 Kilometern Länge folgten in den 1840-er und 1850-er Jahren mehr als 250.000 Menschen Trecks in Richtung Kalifornien, die meisten in der Hoffnung, von den reichen Goldvorkommen und dem fruchtbaren Land ein gutes Leben aufbauen zu können. Dies war die größte Völkerwanderung in der amerikanischen Geschichte.

Heute kann man immerhin noch auf 1.600 Kilometern Länge die Spuren der einstigen Züge verfolgen.

Der California National Historic Trail führt durch zehn Bundesstaaten, von Iowa und Missouri im Osten bis nach Kalifornien und Oregon im Westen. Utah wird von zwei Teilrouten gequert, jeweils nördlich und südlich des Großen Salzsees.

Mormon Pioneer National Historic Trail

Um der Verfolgung wegen ihres Glauben zu entgehen, verließen Mormonen auf diesem Trail ihre alte Heimat Illinois und machten sich auf nach Utah. Insgesamt 70.000 machten sich zwischen 1846 und 1869 auf den beschwerlichen Weg gen Westen. Die Route war über 2.000 Kilometer lang.

Auf dem rund 110 Kilometer langen letzten Teilstück von der Staatsgrenze mit Wyoming bis zum Endpunkt in Salt Lake City hinterließen sie zahlreiche Spuren, die bis heute sichtbar sind, zum Beispiel in den durchquerten Echo und Emigration Canyons.

Old Spanish National Historic Trail

Der Old Spanish National Historic Trail führte von Santa Fe durch den Süden Utahs bis ins südliche Kalifornien. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts etablierte sich diese Route als bedeutender Handelsweg zwischen dem Binnenland und der Küstenregion. Händler aus New Mexico brachten ihre Erzeugnisse mittels Lasteseln nach Los Angeles, wo sie ihre Güter gegen Pferde und Esel eintauschten.

Die erste kommerzielle Karawane fand 1829 statt. Anders als der Name vermuten lässt, geht die Route nicht auf die spanischen Entdecker des 16. Jahrhunderts zurück, sondern auf Spanier, die sich Ende des 18. Jahrhunderts in der Region niederließen. Der Trail ist etwa 1.100 Kilometer lang.

Pony Express National Historic Trail

Der Pony Express war ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der USA. Auf der Route von Missouri nach Kalifornien beförderten Reiterstafetten von 1860 bis 1861 eilige Postsendungen. Sie bewältigten die 3.100 Kilometer lange Strecke in nur zehn Tagen. Mit mehr als 150 Stationen, an denen die Pferde gewechselt wurden, konnte diese vergleichsweise hohe Geschwindigkeit erreicht werden. Der anstrengendste und gefährlichste Abschnitt befand sich dabei im Westen Utahs.

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