Flaming Gorge ist eine weitere dieser atemberaubenden Landschaften in Utah. Kernstück ist ein Schluchtensystem, das der Green River in den roten Sandstein ganz im Nordosten Utahs und im benachbarten Wyoming geschnitten hat. Die Region ist heute ein Erholungsgebiet von nationalem Rang. Das Flaming Gorge National Recreation Area bietet neben einem hochklassigen Naturerlebnis unzählige Freizeitmöglichkeiten.
Dies ist in erster Linie dem Flaming Gorge Reservoir zu verdanken, der gewissermaßen das Kernstück des Gebietes darstellt. Der See entstand 1964 durch den Bau des gleichnamigen Damms, der den Green River aufstaut. Er ist rund 90 Meilen (145 km) lang und gilt als eines der besten Angelparadiese in Utah und Wyoming.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass die Flaming Gorge und ihre Nachbarschluchten Horseshoe, Kingfisher und Red Canyon großteils geflutet sind und daher nicht mehr in ihrer ursprünglichen Schönheit bewundert werden können. Zudem stört der Staudamm den natürlichen Fluss des Green River. So schmerzhaft dieser Verlust für die Natur ist, so schwer wiegen die Vorteile, die der Stausee mit sich bringt. Er dient neben Trinkwassergewinnung und Hochwasserschutz auch der Stromerzeugung. Und dann ist da der touristische Faktor. Denn wo ein See ist, sind Erholungssuchende nie weit. Zumal wenn die umgebende Landschaft so prächtig ist.
Das Flaming Gorge Recreation Area präsentiert sich als mehr als 800 Quadratkilometer großer Abenteuerspielplatz. Die meisten Aktivitäten haben natürlich mit Wasser zu tun: Boot fahren, Wasserski, Rudern, Angeln, Camping an den Ufern. Unterhalb des Staudamms lässt es sich auf dem Fluss gut raften. Die Landschaft hält aber auch Wanderwege, Mountainbike-Trails und Möglichkeiten zum Klettern bereit.
Der 153 Meter hohe Staudamm ist eine Touristenattraktion. Die Mauer wie auch das zugehörige Kraftwerk können besichtigt werden. Kostenlose Führungen werden ganzjährig angeboten, im Sommer täglich und im Winter an den Wochenenden. Direkt an dem Absperrbauwerk befindet sich eines der beiden Besucherzentren des Erholungsgebiets. Weiter flussaufwärts ist das Red Canyon Visitor Center, wo sich traumhafte Blicke über die noch immer dramatische Canyonlandschaft bieten. Von mehreren Aussichtspunkten erlebt man die Schlucht aus unterschiedlichen Perspektiven und kann einmal mehr staunen, was die Natur geschaffen hat.
Den rötlich leuchtenden Klippen verdankt die Gegend übrigens ihren Namen, der im Deutschen in etwa „Flammende Schlucht“ bedeutet. Die Bezeichnung geht zurück auf John Wesley Powell, der bei seiner Flussexpedition des Green River und Colorado River im Jahr 1869 von der dramatischen Szenerie in dieser Gegend sehr angetan gewesen sein muss.