San Rafael Swell

Die San Rafael Swell ist eine interessante geologische Formation im Herzen von Utah. Aus dem weitläufigen Plateau in der südlichen Mitte des Staates erhebt sich eine riesige Aufwölbung von 120 Kilometern Länge und 60 Kilometern Breite. Bestehend aus verschiedenen Gesteinsarten, entstanden durch Erosion bizarre Formen und Canyons, die das Herz jedes Outdoor-Enthusiasten höher schlagen lassen. Die San Rafael Swell ist denn auch ein beliebtes Ausflugsziel inmitten der äußerst kargen und nur spärlich besiedelten, aber landschaftlich beeindruckenden Wüstenregion.

Tafelberge, schroffe Klippen, verspielt wirkende Steintürme und dazwischen ein Gewirr an Canyons, mal breit und dann extrem schmal – die Gegend wartet mit einer atemberaubenden Fülle von geologischen Features auf, die das Auge erfreuen und näher entdeckt sein wollen. Fast 900 Quadratkilometer sind deshalb als Erholungsgebiet besonders geschützt. Hinzu kommen mehrere separat ausgewiesene Wildnisgebiete mit einem besonders hohen Schutzniveau. Die San Rafael Swell ist damit der wirtschaftlichen Nutzung jenseits des Tourismus weitgehend entzogen, was auch der Tier- und Pflanzenwelt der Gegend zugutekommt. Verschiedene Arten wie der San-Rafael-Kaktus sind ausschließlich hier heimisch. Umrandet wird das Gebiet von einer bizarr geformten Art Kranz aus gefaltetem Fels, dem San Rafael Reef.

Besonders eindrucksvoll ist dieses „Riff“ aus steil angehobenem Navajo- und Wingate-Sandstein im Südosten der Swell. Es erstreckt sich in etwa parallel zum Highway 24 (Interstate 70 – Hanksville). Hier finden sich auch beliebte Slot Canyons wie der Little Wild Horse Canyon. Die Interstate 70 durchquert die San Rafael Swell von West nach Ost und unterteilt sie gewissermaßen in zwei Hälften. Die Streckenführung ist in diesem Bereich sehr reizvoll, und extra angelegte Aussichtspunkte mit Parkplätzen laden zum Verweilen ein.

Die Autobahn ist auch die beste Möglichkeit, ins Herz der Swell vorzudringen. Mehrere Abfahrten binden Dirt Roads in diesem Bereich an, über die man unzählige Wanderwege der Gegend erreicht. Die Straßen sind im Allgemeinen in einem so guten Zustand, dass sie mit erhöhter Vorsicht auch mit normalen Autos befahren werden können.

Der nördliche Teil ist weniger stark besucht als das südliche Gegenstück. Doch auch hier befinden sich herausragende Möglichkeiten zum Entdecken. Spektakulär sind Orte wie der Wedge Overlook am nordwestlichen Rand der Swell. Von dort bietet sich eine grandiose Aussicht auf den Little Grand Canyon, gewissermaßen Utahs Gegenstück zu der berühmten Schlucht in Arizona. Die Landschaft sieht in der Tat aus wie der Grand Canyon im Miniaturformat und lohnt die weite Anfahrt über Dirt Roads. Die kürzesten Strecken führen von Castle Dale und von Lawrence zum Overlook und sind jeweils rund 20 Meilen (32 km) lang. Unweit des Overlooks haben sich Ureinwohner einmal mehr im Fels verewigt und mit dem Buckhorn Wash Pictograph Panel eine beachtliche Wandmaleriei hinterlassen.

Hauptattraktion der gesamten Region ist der Goblin Valley State Park, der im Südosten an die San Rafael Swell angrenzt. Besuchenswert ist auch die Gegend um den Temple Mountain, in der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Uran abgebaut wurde. Hier befindet sich mit dem Temple Mountain Wash Pictograph Panel auch eine bedeutende Felsenmalerei aus prähistorischer Zeit. Sie gehört zu den größten Abbildungen dieser Art in Utah. Diese alten Kostbarkeiten unterstreichen zugleich die kulturhistorische Bedeutung der San Rafael Swell.

Nach oben scrollen