Nur sehr wenige Straßen durchqueren die Weiten des Grand Staircase-Escalante National Monuments. Eine der bedeutendsten von ihnen ist die Hole-in-the-Rock Road. Sie zweigt nahe der Stadt Escalante vom Highway 12 ab und führt südlich der Escalante Canyons bis zum Lake Powell, wo sie nach rund 90 Kilometern an einer mächtigen Felsspalte, dem namensgebenden Hole-in-the-Rock endet.
Die Errichtung der Straße geht zurück auf die Hole-in-the-Rock-Expedition aus dem Jahre 1879/80. Damals suchten Siedler nach einer möglichst kurzen Route in Richtung Osten, wobei die größte Herausforderung darin bestand, sich einen Weg hinunter zum tief in die Erdoberfläche eingeschnittenen Colorado River zu bahnen. Der als Hole-in-the-Rock bekannte Felsspalt schien schließlich für dieses Vorhaben geeignet, und so richtete man innerhalb mehrerer Wochen einen Pfad hinab zum Fluss ein, welchen man dann mit einem Floß querte. Der Verlauf der heutigen Straße folgt weitestgehend der historischen Strecke.
Obwohl die Straße auch heute noch unbefestigt ist, wird sie stark frequentiert, was kein Wunder ist, ermöglicht sie doch den Zugang zu einigen der herausragendsten Höhepunkte des Nationalmonuments. Die Escalante Canyons nördlich der Route sind auf diese Weise nach mehr oder weniger kurzen Wanderungen erreichbar. Die beeindruckenden Canyons Zebra Slot sowie Peek-a-Boo und Spooky Gulch eignen sich für bequeme Tagestouren.
Die Straße tangiert mit dem Devils Garden einen weiteren geologischen Höhepunkt der Region, der von vielen Besuchern angesteuert wird. Will man bis zum Hole-in-the-Rock vordringen, benötigt man ein geländetaugliches Fahrzeug. Das letzte Stück der Strecke bis zu der Felsspalte, durch die man mit etwas Kondition auch heute zum Lake Powell hinabklettern kann, befindet sich auf dem Gebiet des Glen Canyon national Recreation Area und ist in einem äußerst rauen Zustand.
Abgesehen von diesem Teilstück ist die Hole-in-the-Rock Road bei gutem Wetter für normale Fahrzeuge geeignet. Bei Nässe kann die teilweise aus Lehm bestehende Straße, die noch dazu Washs quert, die dann Wasser führen können, zur Falle werden, in der man selbst mit einem Allradler steckenbleibt. Vor einem Abenteuer auf und entlang dieser spannenden Strecke sollte man daher die Wettervorhersage im Blick haben.