Benannt nach dem gleichnamigen Fluss, ist das Städtchen Green River im Herzen Utahs durchaus bedeutsam. Es ist nicht nur ein wichtiger Platz zum Rasten inmitten der fast menschenleeren Wüste. Auch touristisch kann Green River punkten. Der Ort ist der geologisch interessanten San Rafael Swell am nächsten gelegen. Und auch viele Besucher kommen auf dem Weg vom Capitol Reef zum Arches National Park hier entlang. Es lohnt sich, die Gemeinde näher zu betrachten.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich Green River nicht besonders von den vielen Ortschaften, die im 19. Jahrhundert in den Weiten des Wilden Westens entstanden. Eine langgezogene Hauptstraße mit einigen Häusern, mitten im Nirgendwo der Wüste Utahs. Doch Green River ist anders. Nicht etwa wegen dem John Wesley Powell Museum zu Ehren des bedeutenden Entdeckers, desen Expedition im Jahr 1869 erstmals den Green River und den Colorado River erkundete. Wobei sich ein Besuch durchaus lohnt, wenn man sich für die Historie der Erschließung der Region durch die europäischen Amerikaner interessiert. Es ist die Lage, die Green River so interessant macht.
Hier am gleichnamigen Fluss, wo im Jahr 1876 mit der Errichtung einer Fähre die Geschichte des Ortes begann, wartet auf Naturfreunde eines der spannendsten Abenteuer, die man im Südwesten der USA erleben kann: Der Beginn einer spektakulären Reise durchs Wildwasser. Der Green River State Park ist einer der wenigen Orte, wo die Kayaks und Boote zu Wasser gelassen werden können. Die Rafting-Touren von hier durch die Desolation und Gray Canyons sind atemberaubend und verheißen Nervenkitzel und Spaß.
Natürlich kann man in dem klaren Wasser auch baden. Zum Beispiel an dem beliebten Swasey’s Beach mit seinem feinen weißen Sandstrand. Während diese Badestelle nördlich von Green River liegt, findet sich mit dem Crystal Geyser in der Gegenrichtung eine geologische Besonderheit. Einer von wenigen Kaltwassergeysiren weltweit schleudert hier in unregelmäßigen Abständen mineralstoffreiches Wasser in die Luft, das sich dann zum Fluss ergießt und dabei Kalksteinterrassen entstehen lässt. Ihr Orange leuchtet in der Abendsonne besonders intensiv.
Dank der Nähe zu der San Rafael Swell, aber auch den Nationalparks in der Gegend um Moab eignet sich Green River gut als Basislager für Erkundungen der Region. Weniger überlaufen, sind die Preise hier in der Regel moderat. Und während man hier weilt, sollte man sich nicht wundern, auf die eine oder andere Melone zu treffen. Trotz seiner Lage inmitten der Wüste ist der Ort samt seiner Umgebung wie eine grüne Oase, in der Wassermelonen scheinbar besonders gut gedeihen. Die schmackhaften Gewächse werden denn auch zuhauf hier angebaut. Und seit dem Jahr 1906 mit den Melon Days geehrt. Im September steht ganz Green River dann für mehrere Tage im Zeichen der Melone.